Jüdische Morgentaler

Während dem 2. Weltkrieg gab es in Polen vor allem in Lodz mehrere jüdische Morgentaler (Schreibweise ohne th). Die zentrale Datenbank für Holocoast-Opfer enthält zahlreiche Morgentaler-Opfer mit offensichtlich jüdischen Vornamen. Die wenigen Überlebenden dieser polnischen Juden wanderten nach Nordamerika aus. Es ist unwahrscheinlich, dass diese jüdischen Morgentaler in einem Zusammenhang stehen stehen zum hier behandelten Namen Morgenthaler mit Ursprung in der Schweiz oder in Süddeutschland.

Es kann von einer eigenständigen, unabhängige Entstehung des Namens Morgentaler unter ashkenasischen Juden im deutschsprachigen Raum ausgegangen werden. Dort sind auch die Wurzeln bekannter jüdischer Familiennamen mit Deutschen Elementen; beispielsweise Goldblum, Golstein, Rosenthal oder Feigenbaum.

Offen bleibt die Frage, wieso Morgentaler - im Gegesatz etwa zu Rosenthal - ohne th geschreiben wird, wo doch bis zur Duden-Reform von 1902 sowohl das Tal als auch der Taler mit th geschreiben wurde. Hier ist eine Theorie dazu (von Goldie Morgentaler, Kanada): Ein Grund könnte die Verwendung der jiddischen Sprache in der ashkenasischen Bevölkerung sein: Jiddisch wurde traditionsgemäss mit dem hebräischen Alphabet geschrieben, welches phonetisch ist und kein th-Laut enthält. Bei der späteren Namensschreibung auf Deutsch mit lateinischem Alphabet wurde nur ein t geschrieben.

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